Dienstag, 23 2024
Startseite / Heizung / Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Bei Wärmepumpen handelt es sich um eigenständige Systeme, die ein kostengünstiges Beheizen des Eigenheims ermöglichen. Dazu wird die natürliche Umgebungswärme genutzt, wobei je nach Art der Wärmepumpe die Erde, Wasser oder Luft verwendet werden können.

Wir zeigen auf, wo die Vorteile und Nachteile der Wärmepumpen liegen. Zudem erfahren Sie alles über die verschiedenen Arten, die Funktion sowie über Förderungen und Kosten.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese an Heizkörper weiter. Die Heizung wird mit Strom angetrieben, jedoch macht der Anteil der elektrischen Energie der gewonnen Wärme lediglich 25 Prozent aus. Manche Energieversorger offerieren spezielle Stromtarife für die Betreibung von Wärmepumpen.

Je nach lokalen Gegebenheiten werden die Erde, Wasser oder Luft als Wärmequellen genutzt. Die Wärmezuführung geschieht entweder über eine Raumlüftung oder über ein Heizkörpersystem.

Wärmepumpen rentieren sich nur in Gebäuden, die über eine gute Dämmung verfügen. Dieses Heizsystem ist besonders für Passivhäuser sowie für Niedrigenergiehäuser interessant, die mit einer Fußbodenheizung ausgestattet sind.

Effektiv erweist sich auch eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage, sodass der Strombedarf mit der eigenen Stromerzeugung gedeckt werden kann.

Verschiedene Wärmepumpen

Es gibt vier Arten von Wärmepumpen:

Luft-Luft-Wärmepumpe

Für die Beheizung des Gebäudes nutzt die Luft-Luft-Wärmepumpe die Wärme einer Lüftungsanlage.

Da diese Pumpen-Art nur beim Vorhandensein einer Lüftungsanlage eingesetzt wird, nennt man sie auch „Lüftungswärmepumpe“.

Mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe ist lediglich  die Übertragung einer geringen Energiemöglich. Deshalb eignet sich diese Variante in erster Linie für Passivhäuser.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Diese Pumpe nutzt die Wärme der Umgebungsluft für die Beheizung von Gebäuden. Luft-Wasser-Wärmepumpen lassen sich relativ schnell einsetzen, zumal keine besonderen Baumaßnahmen und Genehmigungsverfahren notwendig sind.

Die Effizienz ist allerdings gegenüber Wasser-Wasser-Pumpen und Sole-Wasser-Pumpen niedriger, zumal dabei die Außentemperatur eine entscheidende Rolle spielt.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe entzieht einem Wasserreservoir Wärme für die Beheizung eines Gebäudes. Da Grundwasser eine relativ konstante Temperatur aufweist, wird meistens dieses Wasser als Energiequelle genutzt. Mittlerweile kann auch das Abwassersystem verwendet werden, wozu jedoch höhere technische Anforderungen notwendig werden.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Für die Beheizung mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe wird Wärme aus dem Erdreich genutzt. Deshalb wird diese Pumpen-Art auch als „Erdwärmepumpe“ bezeichnet. Bei dieser Wärmepumpe unterscheidet man zwischen zwei Arten:

  • Beim Einsatz von Erdsonden können dem Erdreich hohe Energiemengen auf hohem Temperaturniveau entzogen werden. Die Sonden befinden sich in etwa hundert Meter Tiefe im Erdreich. Der Kostenaufwand für die Bohrungen ist jedoch relativ hoch.
  • Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Flächenkollektoren, die zwischen 0,5 Meter und 1,5 Meter tief ins Erdreich eingesetzt werden. Für diese Option ist eine gewisse Größe der Bodenfläche notwendig, damit der Energiebedarf gedeckt werden kann.

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Ein Nachteil von Wärmepumpen sind die hohen Anschaffungskosten. Allerdings lohnt sich die Investition am passenden Standort dennoch, da die Heizkosten geringer ausfallen. Nutzt man zudem Ökostrom oder produziert mittels Photovoltaikanlage selbst Strom, überwiegen die Vorteile auf jeden Fall.

Vorteile von Wärmepumpen Nachteile von Wärmepumpen
  • Die Umgebung dient als Wärmereservoir
  • Somit muss kein Brennstoffvorrat zugelegt werden
  • Ökostrom ermöglicht einen CO2-freien Betrieb
  • Wärmepumpen sind wartungsarm
  • Je nach Art der Wärmepumpe besteht die Option einer staatlichen Förderung
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Höherer Stromverbrauch
  • Nicht für alle Gebäude und Standorte geeignet (Einsetzbarkeit hängt u.a. vom Dämmungsgrad des Hauses, den Auflagen der Kommunen und der Pumpen-Art ab)

Was kostet eine Wärmepumpe?

Die Anschaffungskosten sind abhängig von der Art der Wärmepumpe. Die handelsüblichen Preise sehen folgendermaßen aus:

Wärmepumen-Art Anschaffungspreis
Luft-Luft-Wärmepumpe 14 000 € bis 16 000 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe 14 000 € bis 17 000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 25 000 € bis 30 000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 18 000 € bis 23 000 €

Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen

Für die Anschaffung von Wärmepumpen können mitunter Förderungen der BAFA in Anspruch genommen werden, wobei nicht alle Wärmepumpen gefördert werden. Deshalb sollte sich vor der Anschaffung bei der BAFA über die Fördermöglichkeiten informiert werden.

Fördermittel der BAFA mit dem Programm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“

Wärmepumpen-Art Förderung
Luft-Wasser-Wärmepumpe mindestens 1 300 Euro (40 Euro pro kW Wärmeleistung)
Wasser-Wasser-Wärmepumpe mindestens 4 000 Euro (100 Euro pro kW Wärmeleistung)
Sole-Wasser-Wärmepumpe mindestens 4 500 Euro (100 Euro pro kW Wärmeleistung)

Der Antrag für die Förderung privater Wärmepumpen muss neun Monate nach der Inbetriebnahme bei der BAFA eingereicht werden. Weiterhin muss dem Antrag eine Rechnungskopie sowie eine Fachunternehmererklärung beigefügt werden.

Über Sofian Oweideh

Überprüfen Sie auch

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Bei Wärmepumpen handelt es sich um eigenständige Systeme, die ein kostengünstiges Beheizen des Eigenheims ermöglichen. …